Wertschöpfung im Job: Warum Meetings oft nicht dazu gehören

ein gelangweilter Mensch in einem Meeting

Wertschöpfung bedeutet, dass durch eine Tätigkeit ein echter Mehrwert entsteht – für Kunden, für die Organisation oder für die Gesellschaft. Das kann ein Produkt sein, eine kluge Prozessoptimierung oder eine Dienstleistung, die Menschen wirklich hilft. Kurz gesagt: Wertschöpfung ist alles, was Wirkung erzielt.

Und jetzt mal ehrlich: Gehören die meisten Meetings dazu? Wohl kaum.

Warum Meetings oft keine Wertschöpfung bringen

Meetings haben den Ruf, produktiv zu sein. Aber in der Realität sind sie oft das Gegenteil. Die typischen Probleme:

  • Zu viele Menschen in einem Raum: Hälfte hört nur zu, die andere Hälfte redet sich um Kopf und Kragen.
  • Kein klares Ziel: „Lass uns mal abstimmen“ ist kein Ziel.
  • Keine Entscheidungen: Diskussionen ohne Konsequenzen verschwenden Zeit.
  • Falsches Format: Dinge, die in zwei E-Mails geklärt werden könnten, dauern eine Stunde.
  • Dauer statt Effizienz: Das Meeting dauert so lange, wie es im Kalender steht – nicht so lange, wie nötig.

Wie Meetings doch wertschöpfend sein können

Meetings sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie können wertschöpfend sein, wenn sie gut gemacht sind. Hier ein paar Regeln:

  • Nur wenn es wirklich nötig ist: Entscheidung oder Zusammenarbeit erforderlich? Ja? Dann Meeting. Sonst nicht.
  • Klares Ziel: Was soll am Ende erreicht sein? Wer braucht welche Infos?
  • Richtige Leute: So wenig wie möglich, so viele wie nötig.
  • Kurze, klare Agenda: 15-Minuten-Meetings? Oft völlig ausreichend.
  • Ergebnisse festhalten: Entscheidungen, To-Dos, Verantwortlichkeiten – schriftlich und verbindlich.

Wertschöpfung geht auch anders

Hier ein Beispiel. In einem Unternehmen gibt es wöchentlich sechs Abstimmungsmeetings zu verschiedenen laufenden Projekten. Der Output dieser Meetings ist wenig greifbar. Die Alternative? Ein digitales Kanbanboard: Jeder trägt den Status seiner Aufgaben ein, Fragen werden asynchron (also zeitlich voneinander unabhängig) geklärt und nur bei echten Hürden gibt es ein Meeting.
Ergebnis: Zeitersparnis von 40 %, schnellere Entscheidungen, mehr Zeit zum konzentrierten Arbeiten, zufriedenere Teams.

👉 Fazit: Meetings sind kein Selbstzweck. Entweder sie schaffen echten Mehrwert – oder sie gehören gestrichen. Wer das beherzigt, hat plötzlich Zeit für echte Wertschöpfung.

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Ich bin Silke und ich berate rund um die menschenzentrierte Gestaltung neuer Arbeitswelten. Dabei geht es um Strukturen und Prozesse ebenso wie um Leadership, Digitalisierung und Raumgestaltung. Arbeit darf nicht krank machen! 

6. März 2025

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